liegt sehr aussichtsreich auf den Höhen des Bergischen Landes zwischen Lindlar und Wipperfürth. Der Name Ommerborn bedeutet: Quelle der Ommer, ein kleiner Fluss, der dort entspringt. Es sind nur 4 Häuser, die sich um das ehemalige Eucharistinerkloster gruppieren, das heute von einem freien Träger als Ort der Ruhe und Entspannung für spirituelle Gruppen, Seminare und Tagungen angeboten wird.
Eucharistinerkloster und Kirche St. Johannes der Täufer
Der Ursprung des Ortes ist der Hof Ommerborn, der bis heute besteht. Erstmals wurde er 1470 urkundlich erwähnt. Der wohl bekannteste Ahne war Pastor Johann Peter Ommerborn, der als „Held von Ommerborn“ 1795 den Widerstand der bergischen Bauern gegen die französischen Revolutionstruppen - aus Russland zurückkehrend - organisiert hatte. Johannes Ommerborn baute 1849 auf seinem Hof eine Kapelle „Zu Ehren der allerheiligsten Dreifaltigkeit und um Fürbitte der allerseligsten Jungfrau Maria und aller lieben Heiligen“, die aber wegen Unstimmigkeiten mit dem Dechant erst 35 Jahre später - 2 Jahre vor seinem Tod - vom Olper Pfarrer eingeweiht wurde.
Der Enkel des Stifters, Hermann Josef Ommerborn, erhält nach seiner Priesterweihe 1904 Kapelle, Grundstück und ein Kapital von 6000 Reichsmark geschenkt und tritt 1910 in das Eucharistinerkloster zu Bozen ein. Er stellte die Kapelle und das Grundstück seiner Genossenschaft zur Verfügung.
Die beschloss, hier 1922 ein deutsches Noviziat für 80 Patres zu errichten. Es diente bis zuletzt als Schulungsstätte für den kirchlichen Nachwuchs, aber auch als Ruhe- und Erholungsraum für Priester. Doch nicht nur für den Orden, auch für Menschen der näheren und weiteren Umgebung wurde Ommerborn im Laufe seiner über 80-jährigen Geschichte zu einem geistlichen Mittelpunkt und Ort der Rekreation. Erst die großen Nachwuchssorgen zur Jahrhundertwende zwangen den Orden immer mehr, sein geistliches Angebot einzuschränken und schließlich - nach dem Tod des letzten Paters im Jahre 2010 (Pater Friedel Kötter aus Lindlar) im Jahre 2012 das Kloster an den niederländischen Unternehmer Paulus Nagels zu verkaufen. Dieser baute das Kloster um und gründete die Kloster Ommerborn GmbH, die heute eine vielseitige Gruppenunterkunft darstellt. (vgl. www.denieuweklasse.de/ommerborn)
Vom Geiste des Eucharistinerordens ist bis heute aber die Tradition der Sakramentsprozession am Sonntag nach Fronleichnam geblieben, die sich über Jahrzehnten großer Beliebtheit erfreute. Man zieht alljährlich – schon seit 90 Jahren - singend und betend über die aussichtsreichen Höhen rund um das Kloster und besucht liebevoll und aufwendig gestaltete Prozesssionsaltäre.
Der noch unter Pater Kötter gegründete Förderverein zur Brauchtumspflege in Ommerborn hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese besondere Tradition der Sakramentsprozession aufrecht zu erhalten.
2013 wurde nach dem Klosterverkauf schließlich auch die Kirche St. Johannes der Täufer profaniert.
Seitdem bleiben der Ortsgemeinde von Ommerborn nur noch die Kapelle und das Pfarrheim zur Aufrechterhaltung der Gottesdienste und der gemeindlichen Aktivitäten.
Norbert Caspers (nach Recherchen von Dieter Steffmann)